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Übernachtungszahlen bestätigen Befürchtungen

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„Die Enttäuschung ist groß,“ erklärt der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Michael Köhler, mit Blick auf die Übernachtungszahlen des Jahres 2021 in den Heilbädern und Kurorten in Hessen. „Die Zahlen bestätigen unsere Befürchtungen, denn diese Statistik ist ein klares Signal dafür, dass das ganze Kur- und Bäderwesen unter dem Druck der Corona-Pandemie zu zerbrechen droht.“

Konnten 2019 noch rund 10 Millionen Übernachtungen gezählt werden, rauschten die Zahlen 2020 in den Keller und blieben auch 2021 dort. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund  6,4 (2021 : 6,3) Millionen Übernachtungen in den prädikatisierten Orten gezählt und damit 34 Prozent weniger als im Jahre 2019. Die Auswirkungen bekommen besonders die Heilbäder und Kurorte in den ländlichen Räumen zu spüren. Herbstein (-58%) Bad Sooden-Allendorf (-32%) oder auch Willingen im Hochsauerland (-48%) blieben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Zutiefst getroffen, sind aber auch die größeren Städte wie Wiesbaden (-48%) oder Bad Homburg v. d. Höhe (-38%).

Im Vergleich zu den Übernachtungszahlen für Hessen insgesamt, die einen Verlust von 47 Prozent aufweisen, ist der Rückgang in den Heilbädern und Kurorten mit einem Minus von 34 Prozent nicht ganz so hoch. Dazu tragen vor allem die Übernachtungen in den Präventions- und Rehabilitationskliniken bei. Doch hier gilt es genau hinzuschauen, denn diesmal stehen hinter diesen Übernachtungszahlen keine weiteren Umsätze. Thermen, gastronomische oder kulturelle Angebote konnten - wenn überhaupt - nur eingeschränkt genutzt werden.

"Wir wissen um die dramatische Situation der Heilbäder und Kurorte in Hessen,“ betont Michael Köhler. „Deshalb fordern wir mit „Augenmaß und Konzept“ schnelle Erleichterungen für Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und der mit Kur & Tourismus verbundenen Branchen. Dabei gilt unser Augenmerk besonders den Thermen. Hier muss der Zugang für unsere Gäste deutlich erleichtert werden, ansonsten drohen enorme wirtschaftliche Verluste, die im ärgsten Fall zur Schließung von Bädern führen werden.“

„Die Umsatzausfälle in den Heilbädern und Kurorten in Hessen sind enorm,“ bestätigt die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, Almut Boller. „Bereits 2020 fehlten mindestens 891 Millionen Euro in den Kassen von Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel in den prädikatisierten Orten. Ein Wert, der auch für das Jahr 2021 gelten dürfte und der sich nicht wiederholen darf. Denn ein weiteres Jahr mit Verlusten in dieser Größenordnung ist für keinen der Beteiligten mehr zu stemmen.“